Kreuzberger Chronik
März 2011 - Ausgabe 125

EDITORIAL
Jedes Jahr, wenn wir nach unserer Winterpause im Januar die Hefte an
unsere Anzeigenkunden verteilen, erzählen diese uns von besorgten Lesern,
die vermuten, dass es »das kostenlose Heftchen« nicht mehr gibt.
Verwunderlich wäre es nicht, denn das kostenlose Vergnügen in dieser
Stadt ist immer seltener geworden. Einst gab es große Konzerte, »umsonst
und draußen«, die Menschen aus aller Welt anzogen. Der Eintritt
in den Berliner Museen war kostenlos, um fünf Uhr nachmittags räumten
die Kassiererinnen der Strandbäder ihren Posten und ließen jeden
Berliner umsonst ins Wasser. Inzwischen hat die Stadt ihre Seen, ihre
Bäder, den Strom, das Wasser, die Häuser und die Theater fast alle verkauft.
Selbst öffentliche Parkanlagen werden eingezäunt. Umsonst ist
fast nichts mehr. Wir bleiben - kostenlos.
Die Redaktion

INHALT
Michael Hughes
Kreuzberger

Franziska von Schön Angerer

Die Kohleöfen dufteten nach Freiheit

von Ina Winkler



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